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Jedi Praxeum - Druckversion

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Jedi Praxeum - Loremaster - 11-25-2018

Vor Tagen war man von der Neuen Republik auf ihn zu getreten und hatte ihn darum gebeten an einem wichtigen Gespräch teilzunehmen. Es war für Luke nicht gerade ein geeigneter Zeitpunkt, so beschlich ihn schon seit Tagen ein dumpfes Gefühl, welches er jedoch nicht einzuordnen vermocht hatte. Ausgerechnet jetzt das Praxeum und seine Schüler zu verlassen missfiel ihm ehrlich gesagt, aber er fühlte sich der Neuen Republik gegenüber nicht minder verantwortlich. Er wusste wofür sie stand, wofür sie kämpfte und was sie erreichen wollte. Er war sich durchaus über seine eigene Rolle darin bewusst und wusste, dass er, dass die Jedi, ein gewisses Symbol für viele Welten darstellte. Wenn dieses Gespräch wichtig war, wenn er mit seiner Anwesenheit das Endergebnis positiv beeinflussen konnte, dann würde er anwesend sein. Aber er hatte abgelehnt mit der offiziellen Delegation zu fliegen, sondern er hatte darauf bestanden alleine zu fliegen, so genoss er doch die Ruhe, die er im Weiten Raum in seinem X-Wing hatte. Momente des Nachdenkens und der Meditation, zu denen er in den letzten Wochen selten gekommen war. Ein Punkt, der zu oft wegen anderen Dingen in den Hintergrund gerückt war. Er hatte den Autopiloten eingestellt und R2 die Anweisung gegeben die Augen offen zu halten, während er sich selbst in Meditation begeben hatte. Er wusste nicht wie lange er schon unterwegs befand oder wo genau er sich befand, als die Macht ihm Bilder seines Praxeums zeigten. Bilder die schrecklich und grausam waren, dass die Kälte in seine Glieder schlich und ihn aus seiner Jeditrance riss. Es war eine Machtvision gewesen und auch wenn er nicht wusste ob es bereits passiert war oder noch passieren würde, änderte es nichts an seinem Entschluss, auf der Stelle kehrt zu machen.

„Wir müssen zurück“, sprach Luke zu seinem kleinen Begleiter, als dieser ein fragendes Piepsen und Trillern von sich gab, nachdem Luke den Autopiloten abgeschaltet und die Koordinaten von Naboo eingegeben hatte. „Ich weiß, dass sie mit mir rechnen“, antworte Luke auf das Trillern von R2, der offenbar nicht verstand, warum er den Kurs änderte. „Aber sie werden ohne mich klar kommen müssen. Es ist wichtig, dass ich sofort ins Praxeum zurückkehre.“ Erneut gab die Astromecheinheit eine Abfolge von Pfeiftönen von sich, doch Luke antwortete nicht mehr darauf. Sein Blick lag fest auf dem Weg vor ihm. Das ungute Gefühl welches er die letzten Tage über schon gehabt hatte. Hatte ihm die Macht hier schon versucht zu sagen, dass etwas passieren würde und er war einfach nur unfähig gewesen sie zu verstehen? War zu sehr von anderen Dingen eingenommen gewesen, dass er nicht verstanden hatte, was sie versucht hatte ihm vor Augen zu halten? Luke hoffte, dass er das, was er gesehen hatte, nicht bereits eingetreten war. Dass er noch in der Lage war diese Form der Zukunft abzuwenden. Er versuchte die Furcht zu kontrollieren, die sich wie ein leichter und Trost spendender Mantel um seine Schultern gelegt hatte.

Er konnte den Planeten bereits am Horizont erkennen, wie er sich unscheinbar vom Hintergrund abhob, als er den ersten Aufruhr in der Macht spürte und kurz darauf spürte er den Zweiten. Luke wusste genau, was dies bedeutete. Er würde nicht rechtzeitig zurückgelangen um verhindern zu können, was er gesehen hatte und doch hoffte er, es würde sich nicht alles bewahrheiten was er gesehen hatte. Ein schwacher Hoffnungsschimmer und doch klammerte er sich an diese Hoffnung, so war sie doch in diesem Moment das Einzige, was ihn davon bewahrte zu resignieren. Ihn davor bewahrte aufzugeben. Schwach zu werden. Er befand sich im Landeanflug, als er in der Macht das Vergehen zweier weiterer Leben verspürte. Er versuchte seine Gedanken und seine Gefühle vor dem, was ihn die Macht spüren ließ, zu schützen, um sich besser auf die Landung zu konzentrieren, denn er würde niemanden mehr helfen können, wenn er bei dieser Landung selbst selbst sein Leben verlor. Es war wohl einem glücklichen Umstand zu verdanken, dass der X-Wing nur noch wenige Zentimeter über dem Boden schwebte, als ein erneuter Aufruhr in der Macht Luke zusammenzucken und die Kontrolle verlieren ließ, begleitet von einem nervösen Pfeifen und Trillern der R2 Einheit. *Nein! Das darf nicht sein!*, schrie Luke in seinen Gedanken auf, so wusste er doch, wem der letzte Aufschrei der Macht gegolten hatte. Mit zitternden Händen öffnete Luke die Verriegelung der Cockpitkanzel und begab sich aus seinem X-Wing. Dunkel und bedrohlich lag das Praxeum vor sich. Eine Decke aus Angst und Schmerz hatte sich über das Gelände gelegt. Wut, Angst und Furcht prasselte wie ein Blasterfeuer auf ihn ein, so dass ihm keine andere Wahl blieb, als sich vor diesen starken Emotionen abzuschotten. Nicht zu zulassen dass sie ihn auf egal welche Art und Weise erreichten und sein Handeln, sein Denken beeinflussen konnten. Vorsichtig setzte Luke einen Schritt vor den anderen. Er folgte einem Weg, einem bestimmten Weg. Einem Weg, den man nicht mit Augen sehen konnten, sondern nur mit Hilfe der Macht. Es war ein schmerzvoller Weg und ein Weg der ihm seine eigene Unfähigkeit vor Augen hielt. Er wusste, dass Zweifel nun nicht das waren, was er fühlen sollte. Dass sie ihm in diesem Moment nicht hilfreich sondern hinderlich waren, aber um ihn herum, in ihm selbst herrschte eine derartige Unruhe, dass es schwer war sich zu konzentrieren. Es schwer werden ließ Ruhe in der Macht selbst zu finden. Das Praxeum hatte ein Ort des Friedens und der Ruhe sein sollen. Ein sicherer Hafen und ein Ort des Vertrauens. Doch das war es nicht mehr und in diesem Moment war er sich unsicher darüber, ob es das jemals wieder würde sein können. Zeit mochte Wunden verheilen lassen. Sie mochte Erinnerungen verblassen lassen, aber auch der Zeit war es nicht möglich einen vergessen zu lassen.

Langsam trat Luke auf die Plattform hinaus. Sein Blick glitt zu seinen Schülern Koryn Fey und Mytria Shanlo, weiter zu dem Jedi Ausbilder Dion Bresk, ehe sein Blick zu der Person zu seinen Füßen glitt. Lee Valen. Tief atmete Luke ein, schloss für einen Moment die Augen und öffnete sich der Macht. Bat sie darum ihm die Stärke und die Ruhe zu geben, um diesen schweren Moment bewältigen zu können. Im die Kraft zu geben, ob der schrecklichen Umstände, den Schmerz und die Angst derer lindern zu können, die seine Unterstützung benötigen. Der sein zu können, der er in dieser schmerzvollen Stunde hätte sein sollen und es doch nicht gewesen war. Luke spürte wie seine Atmung ruhiger und gleichmäßiger wurde und wie sich sein Herzschlag reduzierte. Er vertraute der Macht, ließ sie gewähren bis er die Geborgenheit in ihr wiedergefunden hatte. Er öffnete die Augen und trat langsam weiter auf die Plattform. Er wirkte als wäre er die Ruhe selbst und doch verriet ein Blick in seine Augen den Schmerz den er fühlte. Er legte seinen beiden Schülern leicht die Hand auf die Schulter. Eine kleine, geradezu unscheinbare Geste, im Anbetracht der Umstände und doch sollte sie Trost spenden. Ihnen zeigen, dass sie nun nicht mehr alleine waren. Für einen Moment blieb er einfach wortlos in dieser Haltung neben ihnen stehen, so brauchte es doch keine Worte um sie spüren zu lassen, was er ihnen sagen wollte. Dann löste er sich von ihnen und schritt weiter auf Dion zu und den vor ihm tot liegenden Lee. Luke wusste, dass Dion keine andere Wahl gehabt haben musste, als diesen Schritt zu gehen. Er gab ihm keine Schuld an dem was vorgefallen war. So gab es nur einen Einzigen, dem man die Verantwortung und die Schuld an dem geben konnte, was in dieser Nacht hier vorgefallen war. Langsam kniete sich Luke neben Lee auf den Boden und legte ihm die Hand auf die Schulter.
„Verzeih mir“, kam es stumm über Lukes Lippen. Er hatte ihn ihm Stich gelassen und war nicht dagewesen, als er ihn gebraucht hatte. Nein, er machte niemanden hier einen Vorwurf. Es war sein Versagen, was dieses schreckliche Ereignis hatte eintreten lassen. Niemandes sonst.


RE: Jedi Praxeum - Loremaster - 11-25-2018

Mytria war auf dem Wege zum Praxeum vorangestürmt, um schnellstmöglich zum Ort gelangen, den sie gesehen hatte. Es war eine Gewissheit, dass dort etwas zu finden war, was sie verändern würde. Nur diese Veränderung war nicht die, die sie erwartet hatte. Zwar hatte sie geahnt, dass etwas Grausames irgendwo passiert sein musste aber nicht, dass die letzte Vision damit verbunden war. Sie war zu naiv und zu jung, um ganz zu verstehen, was die Macht ihr mitteilen wollte. Schließlich erreichte man bereits die Außenbereiche des Geländes, welches mit seinen einzelnen Gebäuden und dem Hauptgebäude schön aber weitläufig angelegt war. Wege aus einfachen Platten, welche unstet in den Boden eingelassen waren, durchzogen das Gras zwischen den Bäumen, um die Gebäude und Brunnenplätze zu verbinden. Koryn hatte sie im Vorsicht gebeten, was sie urplötzlich realisieren ließ, dass die Visionen vielleicht miteinander verbunden waren. Ein halber Gedanke des Vertrauens in die Macht verwandelte sich in einen Gedanken der Furcht. Die Kälte kehrte wieder ein, welche beständig aber schwach über den Nacken der jungen Frau strich. Dieser kalte Schauer offenbarte ihr, dass etwas hier geschehen war. Mytria fürchtete sich wieder, was ihr Herz schneller schlagen ließ. Etwas Grausames war hier geschehen.

Ihr Blick unverstellt war fest auf das Praxeum gerichtet, als sich ihre Schritte deutlich verlangsamten. Ihre Eile verschwand, so dass Koryn sie überholen konnte. Mytria verweilte einen Moment im Stillstand, um dann aus Panik allein mit diesem Gefühl zu sein, mit festen und erneut eiligen Schritten zu Koryn aufzuschließen. Dann im Schritt blickte sie seitwärts zur Landeplattform, wo bereits zwei Tote lagen. Koryn musste sie vor ihr gesehen haben und hatte seinen Gang deshalb wohl beschleunigt. Er rannte nun. Mytria wusste, dass die beiden Wächter tot waren. Die Macht verriet ihr, dass dort kein Licht mehr war und nur dieser Zustand von Stille, der sie selbst taub werden ließ. Die junge Jedi wurde gelähmt und doch liefen ihre Beine weiter, zogen den Rest des erfrorenen Leibes mit sich, weiter Koryn folgend. Sie funktionierte nur noch, während ihr Geist nicht verarbeiten wollte, was sie gerade gesehen hatte. Ihr Herz schlug so heftig, dass das Blut in ihrem Gesicht ihre Hautfärbung ins Dunkle veränderte.

Beide betraten das Praxeum etwas versetzt. Der Jedi-Schüler entzündete sein Trainingslichtschwert und erhellte damit seine Umgebung, die durch defekte Lampen kaum noch beleuchtet wurde. Er forderte sie auf, hinter ihm zu bleiben, was sie passiv akzeptierte, denn ihr Geist war längst entrückt. Mytria verweilte hinter Koryn, dem sie beständig aber abwesend folgte. Mytria, unwissend über die Galaxis, kannte diese Erfahrung nicht und war überfordert. Der Schmerz machte sie taub, während die Furcht sich Platz verschaffte. Die Rufe des Kel'dor drangen nur noch dumpf zu ihr durch. Skywalker war nicht hier, das wusste sie. Die gierende Furcht übermannte ihren Schmerz, so dass diese Gewissheit von Einsamkeit zurückkehrte, welche sie vor wenigen Stunden im Seenland dank Koryn abschütteln konnte. Sie war allein mit diesem Gefühl und der Überforderung. Als Koryn vor einer der Leichen zusammensackte und auch sein Licht verstummte, blieb sie seelenlos stehen und starrte tot gegen eine der Wände. "Allein," sagte ihre Stimme immer und immer wieder. "Allein," war das Wort, welches ihr Geist finden konnte, um diese Situation zu bekräftigen. Dann begann ihr Schädel immer wieder zu nicken, während ihren Lippen zitterten. Schließlich weinte sie im kalten Stand, so dass die Tränen hinter Koryns Rücken fielen, der einen Klagelaut ausstieß. Nein, sie wusste nicht, was hier passiert war. "Allein," wiederholte sie schreiend, während sie sich mit beiden Händen an den Kopf griff, um an ihren eigenen Haaren in Panik herumzureißen. Ihr Schrei wurde immer lauter, bis er nur noch ein schriller aber schmerzender Ton war.

Mytria verlor die Kontrolle über ihre Macht, so dass sich um ihre Füße Linien im Boden bildeten, als die Fliesen zerbrachen. Immer mehr Fliesen zerbrachen, als auch sie auf ihre Knie fiel, weiterhin an ihren Haaren reißend, um den Schmerz zu verdrängen, doch dieser ließ sich nicht verdrängen. Sie fühlte sich allein mit der Macht und ihr Vertrauen zerbrach, wie die Fliesen unter ihr. Luke Skywalker kam zu spät und seine Berührung schaffte nur eine Ruhepause, dass sie ihre Hände vom Kopf nahm. Ihr Blick war weiterhin leer und war vorwurfsvoll auf die Leiche gerichtet, neben der Koryn kauerte. Wahnsinn war die Nachricht, die Vesperum dem Jedi Orden gesendet hatte. Grausamer Wahnsinn einer furchtbaren Tat eines gefallenen Jedi.


RE: Jedi Praxeum - Loremaster - 11-25-2018

Nachdem Dion den Zweikampf gegen Lee für sich entscheiden konnte war der Kampf gegen die Söldner zu einer Formsache. Bezahlte Kriminell gaben schnell auf wenn ihre Einnahmequelle nicht mehr existierte . Zwar musste er einen niederstrecken und einen weiteren verletzten doch als der Rest das sahen gaben sie geschlossen auf. Das Praxeum war gerettet und wie Dion beim inspizieren des Schiffs feststellen musste keine Sekunde zu früh.In als getarnten Lebensmittelkonatainern waren Baradiumladungen versteckt . Genug um das Praxeum in ein Flammenmeer zu verwandeln und alles Wissen was sie über die Jahre angesammelt haben zu Asche zu verwandeln. Dion stellte sich erst gar nicht Frage ob Lee den Mut gehabt hätte das zu tun, die Wahrheit wäre zu schmerzhaft gewesen. Stattdessen widmet er sich lieber denjenigen den noch geholfen werden konnte und über ließ die Söldner den Wachsoldaten. Mit ungewohnten schnellen sein Herzschlag schlug ungewöhnlich schnell wahrscheinlich weil ihm die Zabrak mehr bedeutet als er sich im Moment eingestehen will. Als er ihren reglosen Körper fand befürchtet der Jedi schon das schlimmste doch als sie die Augen langsam öffnete und ihn missmutig ansah fiel ihm ein Stein von Herzen.
„ Du hättest mir sagen können das ihr so einen Scheiß könnt.“ raunte sie ihm mürrisch an. Dion hob das Bactapflaster um nachzusehen wie es um die Schussverletzung am Bauch stand. Der Nachteil wenn man Blasterfeuer zurückwarf das die magnetisches Struktur des Bolzen durch das Laserschwert zerstört wurde. Im Grunde schleudert man einen Feuerball zurück was die faustgroße Verbrennung auf ihren Bauch erklären ließ. Zu ihrem Glück war die Verletzung nur oberflächlich und bis auf eine hässliche Narbe wird sie später an nichts mehr daran erinnern. „ Das wird wieder. „ und drückte das Pflaster wieder auf ihrer Wunde. „ Hättest du geschossen wenn du es gewusst hättest ?“ fragte Dion mit einem trockenem Unterton und legte seinen Arm um ihre Schulter um ihr langsam aufzuhelfen.
„ Du bist ein Arschloch...natürlich nicht.“ fauchte sie ihn an und sog zischend die Luft ein als sie gemeinsam zum Eingang humpelten. Sie gingen langsam durch Praxeum zum einzigen Ort wo noch Leben war oder vielmehr der Tod herrschte . In der Krankenstation herrschte Hochbetrieb während 2-1B Medidroide und ein Sanitäter um das Leben derjenigen kämpfen die noch dem Tode nahe sind. Der Medidroide stand zwischen Blake und Catar und behandelte sie gleichzeitig. Ajax Catar Kopf war seitlich rasiert wo ihn die Machtblitze trafen und hässliche Verbrennungen hinterließen. Obwohl die Verletzungen nicht schwer waren war der Man ohne Bewusstsein , ein kurzer Blick auf den Medici-Scanner verriet Dion das der Man kaum Gehirnaktviten aufwiese was einem Koma gleich kam. Auch um den jungen Blake stand es nicht besser. Er wurde bereits von dem Medidroide intubiert und künstlich beatmet während sich der Droide an der Schwerstverletzung zu schaffen machte . Dion wusste das bald wer zur Enklave kommen würde um nachzusehen und überließ Zazi erst mal dem Sanitäter. Noch immer war es überall dunkel doch der Druck der dunklen Seite verflüchtigt sich langsam wie ein unsichtbarer Nebel doch er lies Trostlosigkeit als bitteres Geschenk zurück.
Auf der Landeplattform kehrte Dion zu der Leiche von Lee zurück. Nach dem ganzen Trubel war nun alles um ihn herum ruhig. Keine Kampfgeräusche waren zu hören oder das Rauschen von Turbinen. Nur noch noch stille und die schwärze der Nacht. Doch im fahlen Mondschein konnte er Lee's Gesicht ausmachen das leblos ins Leere guckte . Plötzlich konnte er den Anblick dieses Mannes nicht ertragen und verhüllte sein Antlitz mit seiner Jacke . Als er sich schließlich neben ihn setzte fiel ihm das Laserschwert auf das Lee bei sich trug. Es war nicht Lee Lichtschwert das er als Jedi trug sondern die Waffe eines Sith. Der schwarze Griff und die chromhaltigen Bauteile besaßen ein aggressives aber altertümliches Muster das am Emitter mit einer dreizackigen Krone seinen Abschluss fand. Fast ehrfürchtig hob Dion dieses Mordwerkzeug auf und wog es in seiner Hand. Es wog leicht was für die hochwertige Verarbeitung sprach und auch die Führung lag gut in der Hand. Verführerisch war das erste Wort was Dion zu dieser Waffe einfiel und fragte sich was Lee widerfahren sein musste das er sich so sehr zur dunkeln Seite bekannt hatte. Tief in Gedanken versunken brütete der Jedi über eines Mannes Leiche die früher mal sein freund gewesen ist.

Er versuchte alle Scherben der Vergangenheit zu einem ganzem zusammenzufügen und war so tief darin versunken das er nicht mal bemerkte wie plötzlich Luke Skywalker neben ihm stand. Erst als der junge Mann sich zu Lee runter kniete wurde er die Anwesenheit ihm und seiner Schüler gewahr Die Reue stand ihm in Gesicht geschrieben doch für reue war es zu spät. Was passiert ist , ist passiert und nicht einmal die Macht konnte daran was ändern. Sie wussten um das Risiko damals als sie Sanzaa ziehen leisen um den Kampf gegen ihren neuen Feind alleine aufzunehmen. Er hatte sie davor gewarnt das es Konsequenzen haben wird doch niemand wollte auf ihn hören. Nun traf sie sie der Zorn ihres Feindes mitten in ihren Herzen und würde nun Spuren hinterlassen . Der Selbstzweifel würde sie lähmen wir eine Krankheit , das wäre was der Feind von ihnen erwarten würde. Für Dion war die Sache somit eindeutig , er würde nicht im Angesicht dies Grauens zögern oder zurückweichen. Doch als er so Luke dort knien sah war er sich nicht sicher ob genau so dachte .
Er kniete sich neben Luke hin und flüstert ihn mit unterdrückter Frustration ins Ohr.
„Bitte Nicht deinen Feind um Vergebung sondern die Familien derjenigen die er abgeschlachtet hat.“ und wandte sich von Luke ab . Er schulter sein langes Laserschwert und betrachtet das Sithlaserschwert noch einmal eingebig bevor er es schließlich wegsteckte.
„ Ich bin im Anwesen . Wir müssen reden .“ Mit diesen Worten verließ er ihn

Auf dem Flur wurden bereits die Leichen für den Abtransport aufgereiht die Dion langsam abging um den Gefallenen die letzte Ehre zu erweisen . Da man keine Leichensäcke hier zur Verfügung hatte wurden sie mit dem abgedeckt was man gerade zur Hand hatte weswegen man sofort erkannte wer unter den Gefallenen war. Er erkannte die zwei Wachen mit denen er ab und zu Caff Trank und über alte Zeiten redete. Sie waren altgediente Soldaten die hier den Rest ihrer Militärkarriere verbringen wollten. Als nächstes war da der Kurator von der Glaubensgemeinschaft der macht. Die Glaubensgemeinschaft haben ihrer dunkelsten Stunde den Glauben an die Macht aufrechterhalten und in der ganzen Galaxis nach Wissen gesucht das sich heute in ihren Archiven befindet. Nun wurde er von einem der seinigen niedergestreckt, welche bittere Ironie es doch war. Doch die letzten beiden ließ das Herz des Jedi schwer werden. Es war Valmet und Slrruk Nukneel die beiden Jedianwärter die Dion Bresk von der Sun Set mitbrachte. Er erkannte das Vogelwesen an seinen Krallenfüßen das unter der Abdeckung hervorschaute . Das Mädchen wiederum lag offen da , ihre Miene hatte jetzt einen entspannten Gesichtsausdruck. So als würde sie ruhig schlafen. Ihr Vergangenheit war immer geprägt von Gewalt und Zorn und nicht mal das Leben als Jedi konnte ihr inneren Frieden geben. Das sie nun im Kampf ihren Frieden gefunden hat war zumindest für Dion Trost genug.
Doch Mytria Shanlo , eine Jedi-Anwärterin, schien das nicht so zu sehen . Ihr setzte der Tod ihrer Mitschüler so sehr zu das sie haltlos zu weinen anfing . Als Jedi lernt man mit Trauer umzugehen doch sie war noch lange nicht soweit und ergab sich in ihrem Kummer. Was schließlich dazu führte das sie zu schreien begann und sie die Grenze zur dunklen Seite der macht immer mehr überschritt. Die Wände begannen zu beben und die Fliesen begannen unter dem Druck der Macht zu bersten. Dion verändert seine Haltung und seine Griff um sein Laserschwert verfestigt sich. Er würde heute nicht nochmal riskieren das ein Jedi Amok laufen wird. Doch seine Sorge verflüchtigt sich sofort wieder als das Mädchen in sich zusammensackte und nur noch ins Leere starrte . Für einen kurzen Augenblick hatte sie Dion's Mitgefühl , denn er wusste wie es war seine Welt in Trümmern zu sehen. Doch sie musste lernen darüber hinweg zu kommen und daran zu wachsen . Denn das machte einen wahren Jedi aus. Er wandte sich Koryn Frey der etwas abseits zu dem ganzen stand .

„ Dein Name ist Koryn Frey , richtig? Kümmere dich bitte um sie .“ und verschwand mit diesen Worten zum Jedi Anwesen.


RE: Jedi Praxeum - Loremaster - 11-25-2018

Niemand gab ihm eine Antwort. Die meisten Personen in seinem Umfeld hätten es auch gar nicht mehr vermocht. Das Leid, das hier geschehen war, waberte in der Macht wie Nebel über den Boden und kroch an dem knienden Kel Dor hinauf. Einige Schritte weiter lag eine weitere Leiche, über der ein Jedi-Meister kauerte. Dion Bresk, erinnerte sich Koryn an seinen Namen, auch wenn er mit dem Mann selbst nicht viel zu tun gehabt hatte. Der Tote zu seinen Füßen war der Verursacher dieses Schreckens, daran bestand für Koryn kein Zweifel. Seine Position und Körperhaltung, der Blick des Jedi-Meisters… Doch warum? Was hatte ihn dazu getrieben, eine solche Tat zu vollbringen? Tränen verklärten Koryns Sicht und machten seiner Antiox-Maske zu schaffen. Hinter sich hörte er Mytrias Schrei, der schlimmer als jede Waffe in sein Herz schnitt. Vorhin noch hatte er ihr gesagt, dass sie keine Angst zu haben brauchte. Die Macht war ein Geschenk, eine Gabe, etwas Gutes. Er hatte nicht gelogen… Er hatte es nur nicht besser gewusst…

Plötzlich trat eine weitere Person hinzu. Wie ein Schatten. Nein, eher wie eine Lichtgestalt. Koryn spürte seinen Meister in der Macht, noch ehe er seine Schritte hörte. Wie ein Kind, das hoffnungsvoll zu seinem Vater blickte, wandte sich der Jedi-Schüler zu Luke Skywalker um, der ihm jedoch auch nur stumm eine Hand auf die Schulter legte und dann wortlos neben Lee Valen, dem gefallenen Attentäter niederkniete. Selbst die leichte Berührung war genug, um Koryn zumindest ein wenig Trost zu spenden. Schreckliches war hier geschehen, doch es war aufgehalten worden. Luke Skywalker war zurück. Es würde wieder gut werden. Aber es würde auch unauslöschliche Narben hinterlassen. Der Kel Dor fand die Kraft und Sicherheit, wieder aufzustehen. Er wollte die beiden Jedi-Meister nicht stören, auch wenn Dion bereits mit der Sache abgeschlossen zu haben schien und sich nun der… Beseitigung der Spuren widmete. Auch Mytrias Schrei war verstummt, doch das Mädchen war zu einem Abbild des Schreckens geworden. Mit leerem Blick kniete sie am Boden, die Haare zerwühlt und die Fliesen um sie herum von einem Spinnennetz aus Rissen gezeichnet. Koryn konnte fast sehen, wie ihr Licht von einem Kokon aus Angst und Verzweiflung langsam erstickt wurde.

Die Anweisung von Meister Bresk ließ den Kel Dor beinahe zusammenzucken. Er sollte sich um sie kümmern? Aber er war doch selbst nur ein Schüler… Wie konnte er…? Nein. Seine Haltung straffte sich. Mytria hatte ihm auf der Wiese im Seenland geholfen, einen Zugang zur Macht zu finden. Sie vertraute ihm – egal, wie kurz sie einander kannten. Er dagegen war beim Betreten des Praxeum-Geländes verzagt. Als Jedi-Ritter würde es seine Aufgabe sein, die Schwachen zu schützen und ihnen beizustehen. Er musste seinen Fehler wieder gut machen. Koryn trat langsam an sie heran und sank herab auf ein Knie. Sah Mytria fest an, auch wenn sie es nicht wissen konnte. „Nein, du bist nicht allein.“ Seine Stimme klang belegt, was durch die Antiox-Maske abermals verzerrt wurde. Unfähig, etwas anderes zu tun, zog er die Blauhäutige an sich heran und strich ihr sanft über den Rücken. Ein weiterer Schwall Tränen brannte in seinen Augen und machte ihn blind. Das alles hätte nicht passieren dürfen. Es tut mir leid, Mytria. Es tut mir so leid! „Du wirst niemals allein sein.“


RE: Jedi Praxeum - Loremaster - 11-25-2018

Es war diese Erkenntnis, die zerstörte. Alles schien so endlich, so fragil, wenn ein solches Ende für Lee und jeden den er getötet hatte aufwartete. Mytria hatte immer geglaubt, dieser Trauer entkommen zu können, die sie schon früh als Kind kennengelernt hatte. Es war dieser doppelte Boden, diese Falltür in ihrem Geist, die sie fürchtete. Darunter lag dieser Schmerz, der ihr Ende sein konnte. Es war diese kalte Furcht, diese kriechende Trauer, welche erweckt worden war. Die Macht sprach nicht in klarer Wärme zu ihr, sondern presste mit aller Kraft gegen sie. Es fühlte sich grausam an, als die Ketten rissen, die ihr Verstand einst aufgestellt hatte. Stimmen hallten wieder, immer wieder, bis sie begriff, dass es die Toten waren, die gepeinigt durch den brutalen Tod nur mühsam in die Macht gehen konnten. Es waren diese Stimmen, die nach einem "Warum" schrien, nach einer Begründung. Es war diese Ungerechtigkeit, die die Geister nicht sofort weichen ließ. Nur langsam aber beständig forderte die Macht die Leben ein, widerwillig und unfähig eine Antwort zu geben. So unfähig, wie die Jedi, die immer noch kauernd an ihren Haaren riss. Dion Bresk konnte ihr nicht helfen, mit seiner hölzernen Bewegung, seiner stoischen Härte, war dort nichts, was Mytria erinnern konnte, dass sie nicht allein war mit den Stimmen. Die großen und leeren Augen suchten immer noch eine Antwort für die vielen Stimmen, die immer mehr zu einem Rauschen wurden, als die Macht endgültig die Pein im Licht zu ertränken suchte. Erst Koryns Nähe, seine Umarmung und seine sanfte Berührung am Rücken schafften wieder einen Moment, indem sie nicht den Tod hörte, sondern das Leben. Sie war nicht allein - doch es drang nicht zu ihr durch. Es war diese Furcht, die immer mehr in die Augen gierte, um dort bereits kleine Äderchen platzen zu lassen. Mytrias Augen wurden immer dunkler, gefüllt mit einem Gelb unter Rot, welches die Furcht in Zorn verwandelte.

Die Erkenntnis der eigenen Bedeutungslosigkeit, trotz des wiedergefundenen Lebens, machte wütend. Ihr Herz schlug schneller, lauter und zorniger, bis sie entsetzt und überrascht von seinen Worten, den Kel'dor mit beiden Händen von sich schob. Es war eine Kraft in ihren Armen, die ungewohnt roh und brutal war. Die zornigen Augen wollte nicht mehr verstehen, sondern nur fliehen. Endlich entkommen aus diesem Schmerz. Die labile Mytria erhob sich vom Boden, stand nun einfach auf den zerbrochenen Fliesen, während sie immer mehr ihre Zähne zusammenbiss. Es knirschte. Der Herzschlag pochte nun so laut, dass Koryn in hören konnte. "Wir alle sind allein," schimpfte sie, als sie ihren Mund wieder öffnen konnte. Die Regeln hatten keine Bedeutung mehr. Es blieb nur Zorn; in einem einzigen Gedanken vereinten sich sämtliche Zurücksetzungen ihrer Jugend, die Trauer und diese Erfahrung zu einem traurigen Bild. Die dunkle Seite lachte heimlich, während sich die Macht um Mytria trübte. Immer mehr trübte, bis das Licht Mühe hatte, den schwarzen Schatten zu vertreiben. Koryn hatte nicht versagt, doch im falschen Moment den Geist geweckt; mit seinem liebevollen Versuch und seinen Tränen fand er zwar einen Zugang zu etwas aber schloss die falsche Emotion auf. Doch dann geschah etwas, da sich die Macht an ihren Händen in Wellen fortbewegte und ein Knistern in der Luft lag. Ihre eingetrübten Augen fanden die verdeckten Augen des Kel'dor. Sie hatte sie nicht sehen können, nicht wahrnehmen können in ihrer Haltung. Doch nun, wo der Blick hinabfiel, sah sie ihn an. Sein Leid vermischte sich mit ihrem Zorn zu einer neuen Emotion. Ihr Herz konnte noch sehen, noch nicht verdorben durch das Geschehene, fiel die Entscheidung der jungen Frau anders aus als es die dunkle Seite diktieren konnte. Mytria keuchte, suchte nach Luft, während ihre Haare zerwühlt in langen Strähnen herabhingen. Es tat ihr nun leid. Es tat ihr leid, denn Mitgefühl offenbarte sich; ihre Fähigkeit, welche die dunkle Seite in ihr aufgeschlossen hatte und diese Wahrnehmung konnte sie auch wieder verschließen. Vertrauen war das Schild, welches sie brauchte, um diesen Zorn zu vertreiben. Die Eintrübung verschwand mit jedem Atemzug, den sie für Koryn tat, um eine Antwort und Entschuldigung ringend.

Ihre Augen verloren den Zorn und die furchtbare Färbung, als sie sich wieder herabkniete, um nun Koryn beizustehen. "Es tut mir leid," stammelte sie, lächelte aber vorsichtig als sie begriff, dass Koryn wohl ihr einziger Freund war, dem sie vollends vertraute. Nicht, weil sie es bewusst entschieden hatte aber eine fremde Verbindung verband beide. Sie gab Vertrauen und Hoffnung. Die Macht fand ihr Licht wieder, wärmte ihr Herz und diese strahlende Hoffnung machte den Rest Zorn in ihrem Gesicht verloren. Auch ihre vertrockneten Tränen war mehr stille Erinnerung. Koryn brauchte sie, wollte ihr helfen und doch hatte sie ihn von sich gestoßen. Mytria schämte sich aber verlor sich nicht in dieser Emotion, da Koryn direkt vor ihr war. Sie suchte sein Gesicht, um dieses mit beiden Händen zu berühren. "Ich danke dir," sagte sie hingebungsvoll, während ihre Augen wieder groß und schön waren. Ihr Herzschlag flaute ab, ihre Atmung ebenso und nur Vertrauen blieb. Beide fanden sich in einem strahlenden aber unsichtbaren Licht wieder, welches beide beschützte; sogar isolierte, um ihnen einen Moment der Ruhe zu schenken.


RE: Jedi Praxeum - Loremaster - 11-25-2018

Luke hörte Dions Worte, doch reagierte er nicht darauf. Er schwieg, den Blick auf Lee gerichtet. Ja, er mochte in dieser Stunde der Feind gewesen sein. Ja, er mochte das Leben dieser Lebewesen beendet haben und doch war er das nicht immer gewesen. Wenn Luke auf den jungen Mann hinab blickte, dann sah er nicht den Feind, sondern er sah eine Person, die er nicht vor der Verlockung der Dunklen Seite der Macht hatte bewahren können. Einen jungen Mann, den er nicht ausreichend auf das vorbereitet hatte, was außerhalb dieses Praxeum auf ihn gewartet hatte. Einen jungen Mann, den er hatte ziehen lassen, obwohl er gewusst hatte, dass er dafür noch nicht bereit war. War Lee wirklich der Feind gewesen oder war er nicht einfach ein Instrument des Feindes gewesen? Ein Instrument, welches zu benutzen sie ihn hatten werden lassen? Luke glaubte einfach nicht, dass in Lee nicht noch etwas Gutes gewesen war. Glaubte nicht, dass in dieser kurzen Zeit alles vernichtet worden war. Ja, er war auf seine Art überzeugt davon, dass er ihn hätte retten können, wäre er nur früher hier erschienen. Er hätte alles verhindern können, wäre er hier gewesen und wäre nicht dem Bitten des Rats gefolgt. Luke hatte stets gewusst, was Saanza für Lee bedeutet hatte und wie nahe sie ihm gestanden war. Gewusst, wie sehr ihn ihr Verschwinden beeinflusst hatte und doch hatte er diese Vorzeichen nicht so wahr genommen, so wie sie es verdient hätten, wahrgenommen zu werden. Er konnte sich noch gut an den Moment erinnern, an welchem auch er der Dunklen Seite erlegen war. Als sein Vater, damals noch Darth Vader, gedroht hatte seine Schwester verführen zu wollen. Die Zuneigung, die er für seine Schwester empfunden hatte, die Furcht vor dem was vor ihr liegen könnte, hatte ihn wütend werden lassen. Hatte einen unbändigen Zorn in ihm entfesselt und ihn alles andere vergessen lassen. Dieser Hass hatte ihn blind gemacht für die Wahrheit und das, was vor ihm war. Beinahe hätte er den Menschen vernichtet, den er versucht hatte zu retten. Erst die Erkenntnis dass er selbst zu dem geworden war, was er versucht hatte zu vernichten, hatte er wieder klar gesehen. Doch konnte er auch heute nicht mit Gewissheit sagen, ob er die Kontrolle auch dann wieder erhalten hätte, wäre seine Schwester ebenfalls dort gewesen. Hätte man ihm vor Augen geführt, was man mit ihr tun würde, würde er sich nicht dem Wunsch des Imperators beugen. Ein Jedi war nicht unfehlbar und auch ein Jedi hatte seine Schwächen. Die Dunkle Seite würde stets der Schatten eines Jedi sein und oftmals benötigte es nur ein einziges Bild, um ihn alles für was er stand, was er gelernt hatte oder was er sich geschworen hatte, zu vergessen. Keiner von ihnen wusste, was sich zugetragen hatte. Keiner von ihnen wusste, was mit Lee geschehen war, nachdem er Naboo verlassen hatte. Wie also sollten sie das Recht haben ein Urteil fällen zu können? Es war stets leicht die Schuld für ein Versagen bei Anderen zu suchen, selbst wenn man genau wusste, dass man sie bei sich selbst zuerst suchen sollte.

Luke nahm seine Hand von Lees Schulter und erhob sich langsam. Sein Blick glitt über die Landeplattform und dann in die Richtung, in welcher Dion verschwunden war. Er konnte nur sehen, dass dieser bei Koryn und Mytria für einen kurzen Moment inne hielt und dann weiter seines Weges ging. Luke hatte nicht hören können, was er zu ihnen gesagt hatte, doch brauchte er es auch nicht hören. Alleine dieses Verhalten brachte in Luke eine Saite zum schwingen und auch wenn er es nicht wollte, so konnte er das zarte Aufkeimen eines Zweifels nicht völlig unterdrücken. Die Luft war voll von Angst, Unverständnis, Hilflosigkeit und auch Wut. Eine toxische Umgebung der Macht für jeden, der noch nicht in der Lage war, seinen Geist vor diesem Chaos an Emotionen zu verschließen. Hin und her gerissen von den Wogen, ständig Gefahr laufend den Halt zu verlieren. Was diese Schüler hier nun brauchten war Halt und es war die Aufgabe eines jeden Lehrers, ihnen diesen zu geben. Ihnen die Angst zu nehmen, für sie da zu sein und nicht sie in einer so schweren Stunde alleine zu lassen. Sicherlich mochte es Dinge geben, die getan werden mussten und doch sollten die Schüler, und ganz besonders in einer derartigen Situation, ihrer aller Priorität besitzen. Jeden, dem sie in dieser Stunde nicht zur Seite standen, verloren sie ein wenig mehr an die Dunkle Seite. Wie sollte man von den Schülern Hilfsbereitschaft erwarten, wenn man sie ihnen nicht vorlebte? Woraus sollten sie die Güte und Mitleid schöpfen, wenn es Kälte war, die sie von ihren Lehrern zu spüren bekamen? Es war ihre Pflicht, ihre Verantwortung, die Schüler auf ihrem Weg zu begleiten, nicht sie sich selbst zu überlassen. Ein Gedanke durchzuckte Lukes Verstand. Ja, er und Dion würden reden müssen, so hatte er ihm doch so eben gezeigt, dass dieses Gespräch unausweichlich war. Eine Schule funktionierte nicht, wenn es keinen gemeinsamen Konsens gab, sofern es ihn überhaupt je gegeben hatte. Doch das Gespräch würde noch warten müssen, so hatte Luke doch die Pflicht gegenüber seinen Schülern in einem solchen Moment nicht vergessen.

Mit ruhigen Schritten näherte er sich den beiden Schülern Koryn und Mytria. Er konnte das ungezügelte Wesen spüren, welches tief in Koryn verborgen lag und er spürte die Furcht, die im Herzen von Mytria tobte. Mytria sah die Macht als etwas gefährliches an und vermutlich hatte sie dieser Abend in ihrer Furcht nur weiter bestätigt. Doch war die Macht nichts, was man fürchten musste. Er hatte es versucht ihr zu zeigen, hatte versucht es ihr zu erklären und nun musste er befürchten, dass dieser Abend alles zunichte gemacht hatte, was er mühsam aufgebaut hatte. Koryn dagegen fürchtete die Macht nicht, so war er bestrebt mehr über sie zu erfahren. Er war ehrgeizig, fast schon zu ehrgeizig. Wollte zu vieles in zu wenig Zeit. Doch der schnelle Weg, der einfache Weg, war nicht der Weg den ein Jedi zu gehen hatte. Es gab noch so vieles das er ihnen zu lehren hatte und ihm schien, als würde ihm die Zeit hierfür nicht mehr reichen. Aber er würde seinen beiden Schülern keine Hilfe sein, wenn er sich von diesen Gedanken und Gefühle in Beschlag nehmen ließ. Die Zeit, in der er sich ihnen ausführlicher widmen würde, würde noch kommen.

Luke sah einen Mann an ihnen vorbeigehen, mit dem offensichtlichen Ziel Lee. Luke hob die Hand und brachte den Mann dazu in seiner Bewegung inne zu halten. „Sie werden Lee und die Schüler nicht aus dem Praxeum entfernen“, sprach Luke mit gesenkter und doch eindringlicher Stimme, während der Blick aus seinen blauen Augen den Mann im Griff hielt. „Sie werden hier bleiben. Wir Jedi werden uns darum kümmern.“ Der Mann sah Luke einen kurzen Moment an, ehe er mit den Schultern zuckte. „Ihr Jedi werdet euch darum kümmern“, sprach der Mann, ehe er auf der Stelle umkehrte und unverrichteter Dinge wieder zurückkehrte. Ihm war es eigentlich ganz recht, dass er sich nicht darum kümmern musste und wenn die sich hier selbst um ihre Toten kümmern wollten, dann würde er es ihnen gewiss nicht ausreden. Er hatte zwar Befehle zu befolgen, aber wenn sie mit nur 2 Toten zurückkehrten, würde gewiss keiner Fragen stellen und falls doch, würde er die Fragen einfach nach hier weiterleiten. Das hier, war ein seltsamer Haufen und ihm waren sie alle nicht ganz geheuer und was hier heute vorgefallen war, war wohl auch der beste Beweis dafür, dass man sie mit Vorsicht genießen sollte. Je früher er von hier weg war, desto besser war das wohl.

Für einen einzigen Augenblick sah Luke dem Mann noch nach, ehe er seinen Weg weiter zu Koryn und Mytria fortsetzte. Er konnte in der Macht spüren, wie sich Mytria beruhigte, gestärkt durch das Vertrauen, welches Koryn ihr entgegen brachte. Wie seine Stärke, ihre Schwäche in Balance brachte. Neben den Beiden blieb Luke stehen und streckte langsam seine Hände nach den beiden Schülern aus. „Ich möchte“, sprach er mit warmer und vertrauensvoller Stimme. „Dass ihr mir folgt.“ Es war eine Bitte, keine Anweisung und es oblag einzig und alleine ihrer Entscheidung, ob sie ihr Folge leisten würden oder nicht. Er hoffte, dass sie es tun würden, doch würde er verstehen, wenn es sie zuerst nach Antworten verlangte. Nun war er hier und er würde versuchen jede ihrer Fragen zu beantworten, solange eine Antwort zu geben in seiner Macht lag.


RE: Jedi Praxeum - Loremaster - 11-25-2018

Vor einer Weile noch hatte er sich darüber gewundert, wie leichtfertig Mytria eine ihr nahezu fremde Person berührt hatte. Nun tat er es selbst und hielt sie fest im Arm. Schützend. Tröstend. Doch es war nicht genug. Mit einer Kraft, die Koryn ihr nicht zugetraut hätte, schob sie ihn von sich weg. Der Kel Dor landete unsanft auf seinem Hintern, stützte sich mit den Händen ab und blickte sie entgeistert an. Die blauhäutige junge Frau erhob sich und starrte auf ihn hinab. Ihr Gesicht war von Schmerz und Zorn geprägt und sie spuckte ihm eine Wahrheit entgegen, die er nicht akzeptieren konnte – nicht akzeptieren wollte. Vielleicht hatte sie es in ihrem Leben so erfahren, doch er war mit Liebe aufgewachsen, mit einer Familie, die füreinander sorgte. Die kleine Jedi-Gemeinschaft des Praxeums war in seiner Vorstellung nur eine Erweiterung jener Bande. Nicht Blut, sondern die Macht und die gleiche Gesinnung verband sie. Und auch Mytria gehörte dazu, ob sie es bereits begriff oder nicht. Doch dazu musste sie die Dunkelheit fallen lassen, die sich im Augenblick in ihrem Herzen befand!

Mit festem Blick sah er sie an. Wollte aufstehen und ihr erneut die Stirn bieten, aber seine Glieder gehorchten ihm nicht. Vielleicht hoffte er innerlich darauf, dass Luke Skywalker einschreiten und sich der Sache annehmen würde. Seine eigene Erfahrungswelt war ins Wanken geraten und Mytria tat gerade ihr Bestes, dass er sich wie der unerfahrene Schüler verhielt, der er war. Aber er wandte den Blick nicht von ihr ab und stand hinter seinen Worten – und es schien zu reichen. Mit einem Mal begann die junge Frau zu keuchen und die Zornesfalten in ihrem Gesicht glätteten sich. Mytria wurde wieder zu dem irrationalen Mädchen, das er auf der Wiese kennengelernt hatte. Nun fast scheu kniete sie sich wieder vor ihn, mit einem zögerlichen Lächeln, und bat ihn um Verzeihung. Der Kel Dor ließ sich leicht nach vorne fallen, sodass er ebenfalls wieder kniete. Sah, wie sie die Hände nach ihm ausstreckte und sein Gesicht berührte. Mit einem Seufzen fiel ein Teil der Anspannung von ihm ab. Er hatte nicht noch jemanden verlieren wollen.

„So etwas darfst du niemals wieder tun, hörst du?“, sagte er mit aus Sorge geborener Aufregung. „Furcht führt in die Dunkelheit! Wenn du dich von ihr kontrollieren lässt, dann könntest du…“ Er beendete seinen Satz nicht, sondern wandte den Kopf in Richtung des toten Lee Valen. „Ich möchte nicht, dass das passiert. Es gibt jetzt schon so wenige von uns.“ Koryn legte ihr leicht eine Hand auf den Arm, dann entzog er sich ihrer Berührung, um sich zu voller Größe aufzurichten und sich umzuwenden. Er wollte den Mann mit eigenen Augen sehen, der hierfür verantwortlich war. Mit seinen wahren Augen, selbst wenn es für einige Momente unangenehm sein würde. Mit geübten, wenn auch zitternden Fingern löste er die Sicherung seiner Augenmasken, die mit leisem Klimpern in seine Handfläche fielen. Tränen hafteten daran und rannen seine ledrigen Wangen hinab. Der Kel Dor blinzelte einige Male, bis sein Blick wieder klar wurde, und prägte sich das Gesicht des Toten genau ein. Bei seinem Anblick empfand er bittere Genugtuung. Es war nicht richtig für einen Jedi, so zu fühlen – doch Koryn war froh, dass Lee Valen tot war. Es war die einzige gerechte Strafe für das, was er getan hatte. Er hatte in voller Absicht und gewaltsam unschuldige Leben genommen. Nach seiner Welteinstellung hatte der – im wahrsten Sinne – gefallene Jedi damit sein Leben verwirkt.

Luke Skywalker trat zu ihnen heran und streckte seine Hände in einer einladenden Geste nach ihnen aus. Koryn hielt seine Antiox-Masken noch immer fest in der Hand und betrachtete den Jedi-Meister. Die sauerstoffhaltige Luft sorgte dafür, dass er häufig blinzeln musste. Bald würde es anfangen, unangenehm zu jucken und dann zu brennen – er hatte seine Grenzen schon einmal ausgetestet – aber eine kurze Zeit blieb ihm noch. Zustimmend neigte Koryn das Haupt. „Ja, Meister.“ Er wollte diesen Ort liebend gerne verlassen. Auch wenn er nicht sicher war, dass er sich woanders wirklich besser fühlen würde. Er würde das Praxeum nie wieder auf die gleiche Weise wahrnehmen. Aber er hoffte auf Antworten, indem er Luke folgte. Um die Geste des Jedi-Meisters und seine eigenen Worte von vorhin zu unterstreichen, streckte er Mytria ebenfalls seine freie Hand hin und sah auch sie kurz durch seine silbernen Augen an, ehe er doch dem Drang nachgab und die Augenmasken wieder befestigte. Mit den Bandagen, die er um seine Hände und Unterarme gewickelt hatte, wischte er zuvor die Tränenspuren fort und atmete erleichtert auf, als die beiden Luftfilter mit einem kaum hörbaren Zischen wieder einrasteten und begannen, ihre Arbeit zu verrichten.


RE: Jedi Praxeum - Loremaster - 11-25-2018

Ein neuer Anfang. Nein, viel mehr als das. Mytria fühlte sich nach diesem Kontakt mit der dunklen Seite mächtig, nicht weil sie ihr erlegen war, sondern weil sie widerstanden hatte. Es war kein Gefühl von Übermacht, von Allmacht oder Unbändigkeit, sondern von tiefer Gewissheit, dass es Hoffnung gab. Jeder konnte umkehren. Wenn sie umkehren konnte, hätte es auch Lee gekonnt. Es machte seinen Verlust zwar umso trauriger aber gebar auch ein tiefes Verständnis, dass in der Macht Hoffnung lag. Solange es Leben gab, gab es Hoffnung, dass nicht der Tod herrschte, sondern das Leben. Es gab Licht. Licht war überall, solange man fest daran glaubte. "Ich habe...," wollte sie ihrem Koryn antworten, doch verlor den Satz wieder. Ihr Geist war noch zu unstet, zu wild und zu wirr um klaren Linien zu folgen. Sie fühlte immer noch die Macht, wie sie pulsierte aber die Macht umlagerte nicht mehr ihren Geist, sondern legte sanften Schwing um ihren Körper. Sie wurde beschützt, bewacht von einer Wärme und Zuversicht aus dem Herzen des Ursprungs. Endlich fand sie eine Antwort für den aufgeregten Koryn. Endlich konnte sie die Gedanken sortieren.

"Nein, ich werde darauf achten und auf die Macht vertrauen," sagte sie und lächelte dann hingebungsvoll zum Keldor. Während sie diese Worte sprach, presste sie ihren einzigen Vertrauten fest an sich, so dass ihm die langen Haare ins Gesicht fielen, da sie wild aufgewirbelt worden waren. Noch bevor der Keldor seinen Blick zum toten Lee Valen abschließen konnte. Nein, er sollte andere Dinge sehen; und Hoffnung finden. Er machte sich Sorgen, fühlte mit ihr und war hier. Mytria wollte ihm ehrlich danken, wollte für ihn da sein, damit er sich nicht mehr so fühlte, wie er sich gerade fühlte. Die Umarmung verweilte einen Moment, bis sie ihm wieder Raum gab. Die stürmische Wesensart war prägend für ihren Charakter. Mytria fühlte und handelte. Nicht immer zum Wohlgefallen aber niemals aus böser Absicht. In ihr reifte gerade eine wichtige neue Eigenschaft: Empathie. Die junge Frau lernte die wichtigste Jedi-Eigenschaft, die man erwerben musste, um überhaupt das Licht als Schild verwenden zu können: Mitgefühl. Sie fühlte als Lebewesen mit Koryn. Mytria teilte seinen Schmerz, seine Sorgen und seine Aufregung, war verbunden mit ihm und wollte ihm helfen. Hilfe war das Fundament des Ordens. Man half sich; man half sich durch schwere Zeiten und auch durch tägliche Aufgaben. Wo Dion gerade Kälte zeigte, zeigte Mytria Wärme. Wo Dion eine Hinrichtung vollzogen hatte, war Mytria gefallen und fühlte. Sicherlich waren ihre Gefühle roh und ungezügelt auch gefährlich aber sie hatte das Fundament einer Jedi gefunden. Hingabe zu allem Leben war der Kontrast zu den mordenden Sith. Mitgefühl war die wahre Waffe eines Jedi gegen die Grausamkeit der dunklen Seite. Die dunkle Seite war Tod und die helle Seite war Leben. Mytria lebte aufrichtig und ihr Herzschlag pochte fest. "Es gibt uns Jedi," meinte sie. Ja, es gab sie alle noch. Es bestand Hoffnung. Eine echte Chance, dass diese Galaxis geheilt wurde. Nun verstand sie, dass auch die Galaxis umkehren konnte. Sie hatte vom Krieg gelesen, mit Soldaten gesprochen und die Nachrichten verfolgt. Dieser Krieg würde enden. Das Imperium konnte nicht gewinnen. Nur das Wesen der Sith verstand sie noch nicht aber wenn Lee aufgebrochen war, um sich den Sith zu stellen und so zurückgekehrt war, waren sie mehr als gefährlich. Der junge Windgeist Mytria wollte Koryn ein Gefühl begreifbar machen, was sie gerade fühlte. Doch scheiterte an den begrenzten Worten. Sie fühlte sich als neue Jedi.

Koryn berührte ihren Arm schwach, erhob sich dann und richtete sich zur vollen Größe auf. Er löste seine Augenmasken vom Gesicht, was Mytria aus ihrer immer noch abgesetzten Position beobachten musste. Die Frau wollte einschreiten, da sie wusste, dass er die Maske brauchte; alles von ihr. Koryn weinte und die Tränen lösten sich nun. Mytria sah dies, sprang auf und eilte zu ihm, um ihm Kraft zu geben, die er brauchte. Als er sich umwandte, stand sie direkt neben ihm. Was war dieses Gefühl, welches sie in Koryn sah? Was war dort? Mytria zweifelte kurz, doch wollte bei ihrem Freund bleiben. So legte sie ihm fürsorgliche eine Hand auf die Schulter. Er sollte wissen, dass er nicht mehr allein war. Niemals mehr allein sein würde. Meister Skywalker trat zu ihnen heran und streckte seine Hände in einer einladenden Geste aus. Mytria blickte den Jedi-Meister mit stiller Miene an. Ihre Haare waren zerwühlt, hingen in wilden Strähnen herab und ihre großen Augen wandten sich ab, gegen den Boden, so als ob sie sich entschuldigen wollte. Ihre Lippen lagen wortlos zusammen und ihre Wangen zitterten leicht. Sie hatte Luke enttäuscht, das wusste sie. Immer war sie geflohen, wollte nicht hören und hatte ihren Dickkopf gelebt. Endlich verstand sie und wollte sich entschuldigen, doch der Moment erschien ihr unpassend. Nach einer Sekunde erhob Mytria wieder den Blick, während Luke seine Einladung mit Worten untermauerte. Mytria Shanlo nickte und antwortete mit melodischer aber brüchiger Stimme: "Ja." Zuversichtlich griff sie Koryns Hand, nachdem er seine Augenmasken wieder eingesetzt hatte, und würde ihm folgen, damit er nicht mehr alleine gehen musste. Beide waren sie hier gemeinsam in dieser furchtbaren Situation angekommen und beide würden sie auch gemeinsam verarbeiten. Ihre feine Hand umschloss die seine Hand vorsichtig aber fest.


RE: Jedi Praxeum - Loremaster - 11-25-2018

Mit ruhigen Schritten ging Luke seinen beiden Schülern voran. Er lies die Macht durch sich fließen, welche ihm eine beruhigende Aura verlieh und ihn, wie auch seine beiden Schüler vor dem Wirbel an Emotionen um sie herum schütze. Sie sollten es auf diese Weise einfacher haben zur Ruhe zu kommen und wieder eine Form von emotionaler Balance erhalten. Für Luke war dies dennoch ein seltsamer Moment, in seiner Pilotenmontur durch das Praxeum zu gehen und für seine Schüler der Meister zu sein, den sie nun brauchten. Natürlich hatte Kleidung keinen Einfluss auf das was er sagte oder was er tat oder was er war. Doch er hatte für sich immer versucht eine Linie zu ziehen zwischen seinen Aufgaben als Mitglied der Neuen Republik und seinen Pflichten als Jedi Meister. Er hatte stets darauf geachtet, dass man ihn bei Verhandlungen als Vertreter der Neuen Republik wahr nahm und nicht als Jedi. Kleidung hatte hier stets die einfachste Methode dargestellt. Oft hatte man ihn dennoch auf seine Rolle als Jedi angesprochen, hatte ihn gefragt was die Jedi tun würden oder wie die Jedi über einen Beschluss dachten und immer wieder war er gezwungen gewesen zu erklären, dass die Jedi nicht Bestandteil der Neuen Republik waren und sie nicht dazu dienten die Interessen der Neuen Republik durch zu setzen.Es war nicht immer ein leichtes Unterfangen, so saßen bestimmte Denkweisen tief in den Erinnerungen mancher Personen, welche die Jedi noch aus den alten Zeiten kannten. Ein Orden, über den er selbst nicht viel wusste, was zu einem zusätzlichen Druck in solchen Situationen für ihn wurde. Er wollte nicht, dass der neue Jedi Orden zu einem Instrument der Politik wurde, wenn auch es keine leichte Aufgabe war die er sich selbst auferlegt hatte. Das Geschehen heute, ihre Anwesenheit auf Naboo, hielt ihm nur erneut vor Augen, dass er eine Entscheidung treffen musste, wenn er bei dieser Aufgabe nicht versagen wollte. Es gab so vieles für ihn zu tun. So viele Orte an denen er sein sollte, dass er oftmals das Gefühl hatte, die Kontrolle über sein eigenes Leben zu verlieren. Dass er als Person, als Individuum, unter dem Berg an Pflichten und Aufgaben in den Hintergrund geriet. Gerade dieser Tag stellte ihm die Frage, ob er sich mit der Gründung des Ordens nicht überschätzt hatte. Ob er zum aktuellen Zeitpunkt wirklich in der Lage war seinen Pflichten dem Praxeum gegenüber nachzukommen.

Für einen kurzen Moment flackerte die Aura die ihn umgab und spiegelte damit seine innere Zerrissenheit wieder. Doch war der Moment zu kurz um ihn als solchen wirklich wahr zu nehmen. Luke folgte schweigsam einem schmalen Weg, der von den Gebäuden des Praxeums weg führte und hin zu einem alten Baum inmitten einem kreisrunden Grün. Seine ausladenden Äste und seine großen, fleischigen Blätter bildeten ein natürliches Dach, welches sogar den heftigsten Regenbrüchen stand hielt. Die Luft hier war angereichert von dem süßen Duft der hier wachsenden Blumen und aus der Ferne drang das sanfte und gleichmäßige Plätschern des Brunnens heran. Mit der Hand deutete Luke seinen beiden Schüler an, sich auf die Bank unter dem Baum zu setzen, während er sich selbst auf den weichen Boden setzte. Die Beine locker übereinander geschlagen, ruhten seine Hände in seinem Schoß. „Was an diesem Tag geschehen ist“, begann er mit leiser Stimme zu sprechen, ehe er innehielt und erneut schwieg. Wie sollte er ihnen erklären, was er selbst nicht in seiner Gänze verstand? Es gab noch so viele Fragen, die beantwortet werden musste, ehe er sagen konnte, er wusste was passiert war. Doch konnte er Mytria und Koryn nicht bis zu diesem Zeitpunkt vertrösten, von dem er nicht einmal mit Sicherheit sagen konnte, dass er jemals eintreffen würde. „Vielleicht hätte man es verhindern können, aber vielleicht hatte es auch passieren sollen“, sprach Luke mit gesenkter Stimme weiter. Es war eine harte Aussage, das war ihm bewusst, aber da er sich selbst nicht sicher war, dass man es hatte verhindern können, kam für ihn eine Lüge nicht in Frage. Sicherlich wäre eine Lüge in diesem beruhigender, aber wäre die Enttäuschung von ihm angelogen worden zu sein nicht härter als die Wahrheit? „Zu viele haben an diesem Tag den Tod gefunden und jeder von ihnen hat eine Lücke zurückgelassen. Wir haben Freunde verloren, Bekannte und Verbündete. Wir alle kannten diejenigen, die an diesem Tag den Tod gefunden haben und ich will nicht, dass man nicht um sie trauert. Ich will nicht, dass ihr euch den Schmerz verbietet, der ihr Tod euch bereitet. Und doch muss ich euch davor warnen diesem Schmerz nicht zu große Macht über euch zu verleihen. Ihr müsst es sein, die ihn kontrollieren. Nicht er euch. Er darf nicht euer Handeln oder euer Denken lenken, so würde ihr einen Pfad betreten, von dem eine Umkehr nur schwer ist.“ Luke vertrat die Sichtweise, dass nicht die Gefühle selbst es waren, die einen auf die Dunkle Seite zogen, sondern dass es die Schwäche eines jeden selbst war, sie nicht unter Kontrolle halten zu können. Wut alleine führte nicht auf die Dunkle Seite. Niemand verlor den Weg aus den Augen oder drohte abzurutschen, wenn er wütend wurde. Doch die Gefahr bestand dann, wenn er sich darin verlor. Er der Wut erlaubte ihn zu dominieren. Doch so wie es für die Wut galt, so galt es seiner Ansicht nach für alle Gefühle. Auch Liebe und tiefe Zuneigung konnten einen auf die Dunkle Seite locken, so war man doch eher bereit den schnellen Weg zu wählen, um zu schützen wer einem wichtig war. Nein, in seinen Augen konnte man Gefühle nicht in gute oder schlechte Gefühle trennen. Nicht in Gefühle der Hellen Seite und Gefühle der Dunklen Seite. Jedes Gefühl funktionierte in beide Richtungen. So hatte ihn die Liebe für seine Schwester für einen kurzen Moment auf die Dunkle Seite gezogen, während es die Liebe für den Sohn gewesen war, die seinen Vater zurück auf die Helle Seite geführt hatte.

„Doch unterliegt nicht dem Irrglauben ihr wärt alleine mit allem“, sprach er weiter und ein warmes Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Wir sind eine Gemeinschaft und in dieser Gemeinschaft braucht keiner sich alleine fühlen. Niemand hier muss sich mit seinen Gedanken oder Schwierigkeiten die ihm das Leben stellt, alleine zurecht kommen. Je mehr wir füreinander da sind. Je fester wir zusammenstehen, desto stärker werden wir sein.“ Eine einzelne Person konnte noch so stark sein, doch eine Gruppe, die wie eine Einheit fungierte, würde ihr immer überlegen sein. Aber es war die Entscheidung von jedem selbst, ob er in der Gruppe überleben oder als Einzelner sterben wollte. Diese Entscheidung konnte und noch weniger würde er jemanden abnehmen.


RE: Jedi Praxeum - Loremaster - 11-25-2018

Mytria nutzte Körperkontakt, um ihren Gefühlen anstelle von Worten Ausdruck zu verleihen. Sie suchte Trost, Nähe und Verbundenheit – gab diese Empfindungen aber auch in gleichem Maße wieder zurück. Koryn war einerseits froh über diesen Wandel, da das blauhäutige Mädchen nun endlich aus ihrem Schutzpanzer herauszukommen schien. Doch andererseits waren ihre überschwänglichen Gefühle auch der Grund gewesen, weshab die Dunkle Seite eben noch in ihr getobt hatte. Sie würde lernen müssen, ein Gleichgewicht zu finden. Sonst konnte es ihr trotz aller Beteuerungen jederzeit wieder passieren. Aber zumindest schien sie die Macht nun nicht mehr als etwas zu begreifen, das von außen auf sie einwirkte, sondern das aus ihrem Inneren kam. Dadurch bekam dieses schreckliche Erlebnis wenigstens irgendeinen Sinn.

Während sie Luke folgten, hielt Mytria auch weiter seine Hand. Der Kel Dor schloss seine Finger vorsichtig um ihre, sodass er sie mit seinen Krallen nicht verletzte. Koryn begriff, dass diese Geste für sie wichtig war, auch wenn es sich nicht ganz mit seiner eigenen Verhaltensweise deckte. Vor allem hier im Praxeum war er diese Art der körperlichen Nähe nicht gewohnt, die daheim im familiären Kreis schon eher praktiziert wurde. Er war gerade auch nicht ganz unglücklich, ein lebendes Wesen mit Machtsensitivität so nah bei sich zu spüren… Sie folgten Luke hinaus ins Licht – so fühlte es sich auch in seinem Inneren an. Die erdrückende Stille und der Hauch des Todes wurde hinter ihnen zurückgelassen. Stattdessen steuerte Luke einen gewaltigen und uralten Baum an, den Koryn schon bei seiner Ankunft bewundert hatte. In seinem halb erlernten Beruf hatte er natürlich mit totem Holz gearbeitet, dennoch wusste er die Kraft und Schönheit der Bäume zu wertschätzen. Nur ein starker Baum gab starkes Holz – und dieser hier war viel zu schade, um als Bretterhaufen zu enden.

Er setzte sich auf die Bank, während sich Meister Skywalker vor ihnen im Gras niederließ. Gern hätte sich Koryn mit ihm auf eine Ebene niedergelassen, doch er nahm an, dass der Jedi-Meister etwas Bestimmtes damit bezweckte. Also befolgte er – wie so oft – einfach die Anweisungen seines Meisters. Luke Skywalkers Worte spendeten Trost und gaben seinem Schmerz trotzdem Raum, um zu existieren. „Wenn Mytria und ich im Praxeum gewesen wären, dann hätte uns vielleicht das gleiche Schicksal ereilt“, wurde dem Kel Dor bewusst. Stattdessen waren andere gestorben. „Meister, Lee war doch einer von uns? Wie konnte er seine eigene Gemeinschaft verraten und etwas so schreckliches tun?“ In seiner Stimme schwang eine Schuldzuweisung mit. Er kam nicht auf den Gedanken, dass jemand Lee Valen manipuliert haben könnte. Nach Koryns Vorstellung musste jemand bewusst die Entscheidung treffen, auf die Dunkle Seite zu wechseln. Auch Mytrias Ausbruch war damit in Einklang. Es war ein emotionaler Impuls gewesen, den er ebenso missbilligte. Doch Lee musste mit der Absicht ins Praxeum zurückgekehrt sein, die Jedi zu zerstören. Für so eine Wahl kannte Koryn kein Mitleid. „Ich werde mich niemals von den Jedi abwenden“, sagte er voller Überzeugung. „Wenn einer von ihnen – einer von uns – mich braucht, werde ich da sein. Aber…“, fügte er kleinlauter hinzu, „ist das Praxeum jetzt noch sicher?“