11-17-2018, 11:02 PM
Andrath Amlugs Schöpfungsmythos
Es war zu einer Zeit, in welcher in Sakkara noch alles im Reinen war. Die Schöpfer lebten friedlich und einig in der Welt und von Differenzen war weit und breit nichts zu erkennen. Man könnte an dieser Stelle jetzt auch behaupten, dass sie alle glücklich waren, aber damit würde man eine Unwahrheit erzählen, denn es waren nicht alle glücklich. Einer unter ihnen – Shutul – Suthoruls jüngerer Bruder war alles andere als glücklich. Stets hatte er das Gefühl im Schatten seines Bruders zu stehen und von niemanden wirklich so ganz für voll genommen zu werden. Alle hatten sie eine besondere Aufgabe in dieser Welt, nur er nicht. Wenn er fragte, ob er helfen könne, dann hieß es immer nur 'Ich mache das schon'. Er kam sich unnütz vor und aus diesem Grund zog er sich immer öfter an den entferntesten und auch gefährlichsten Ort in ganz Sakkara zurück – Andrath Amlug. Dieses Fleckchen Erde hatte seinen Namen erhalten, weil man nur über einen schmalen Pass dort hin kommen konnte und dieser auch noch von geflügelten und Feuer speienden Ungeheuer bewacht wurde. Aber seltsamerweise schienen die Drachen von Shutul keine Beachtung zu nehmen oder ihn zumindest nicht als Bedrohung zu sehen, so konnte er doch Kommen und Gehen, ohne dass ihm jemals Gefahr gedroht hätte.
Es war an einem Tag gewesen, an dem wieder einmal niemand seine Hilfe hatte annehmen wollen, als Shutul auf dem Boden der Welt saß und den Entschluss fasste, dass wenn er niemanden bei seinen Schöpfungen helfen durfte, er einfach seine eigene Schöpfung erschaffen würde. Es würde ja niemand mitbekommen, denn hier her verirrte sich ja niemals jemand der anderen. Also begann er Erde mit Wasser zu vermischen und daraus ein Lebewesen zu formen und ihm am Ende Leben einzuhauchen. Seine Schöpfungen waren beinahe so groß wie die Bäume selbst, aber darüber machte sich Shutul keine Gedanken. Es waren nur 4 Wesen, die er auf diese Art und Weise erschuf, so mahnte ihn doch der nahende Sonnenuntergang dazu den langen Heimweg anzutreten, ehe man ihn vielleicht doch vermissen würde.
Am nächsten Tag fragte Shutul die anderen Schöpfer gar nicht erst, ob sie seine Hilfe bräuchten, sondern eilte schnellen Schrittes nach Andrath Amlug um nach seinen Schöpfungen zu sehen. Doch er fand sie dort nicht vor. Egal welchen Stein er umdrehte, egal in welchen Winkel er blickte und gleich in welcher Höhle er nachsah, sie waren einfach nicht aufzufinden. Also wandte er sich an die Drachen. Sie lebten hier und sie würden doch gewiss wissen, was in der Nacht vorgefallen war. Die ersten Drachen die er fragte, ignorierten ihn allerdings. Auch die nächsten Drachen wollten nicht so recht mit der Sprache heraus rücken. Erst als er den Ältesten unter ihnen fragte, erhielt er seine Antwort. Der Drache erzählte Shutul, dass seine Kinder den seinigen zum Opfer gefallen waren. Sie seien so groß gewesen und wären eine schmackhafte Abwechslung zu der Kost gewesen, die seine Kinder sonst in diesem Teil der Welt verspeisten. Im ersten Moment war Shutul wütend auf die Drachen gewesen, dass sie einfach so seine Schöpfung innerhalb von einer Nacht zerstört hatten. Doch dann erinnerte er sich, dass dies der Lauf der Dinge war und dieser nicht zu ändern war. Die Natur gab und die Natur nahm. Aber nur weil seine erste Schöpfung jetzt in den Mägen von Drachen ruhte, bedeutete dies für Shutul nicht, dass er es nicht ein weiteres Mal probieren konnte.
Wieder formte er aus Wasser und Erde neue Lebewesen, doch dieses Mal hauchte er ihnen nicht sofort neues Leben ein. Er betrachtete sein Werk und begann zu überlegen. Würde er sie so belassen, wären sie zwar kleiner als sein erstes Werk, aber noch immer groß genug um von den Drachen sofort erblickt zu werden und auch viel zu groß um in den Höhlen Schutz zu suchen. Also mussten sie ganz eindeutig kleiner werden. Allerdings hatte nicht mehr die Lust noch einmal ganz von vorne zu beginnen und nahm demnach nur sein Werk in die Hände und drückte es zusammen, bis sie von der Größe her den meisten Höhleneingänge entsprach. Dass sein Werk dabei in die Breite ging entging ihm dabei nicht, aber es störte ihn auch nicht weiter. Wichtig war ihm nur, dass sie nun eine Größe besaßen, die ihnen erlaubte in den Höhlen Schutz zu suchen. Erneut hauchte er seiner Schöpfung Leben ein und erfreute sich über ihr Erwachen.
Er erfreute sich über ihre ersten unbeholfenen Schritte und über ihre ersten, durchaus unverständlichen Laute, die sie von sich gaben. So also würde sich Kiralsu fühlen, wenn seine geliebte Frau ihr erstes gemeinsames Kind auf die Welt bringen würde.
Im Laufe der Zeit brachte Shutul seinen Kindern alles bei, was er selbst wusste. Er lehrte sie zu sprechen, er lehrte sie Erze und kostbare Funkelsteine zu finden und abzubauen und er lehrte sie, wie man diese verarbeiten konnte. Er war es, der ihnen dabei half, den Grundstein für ihre zukünftige Entwicklung zu legen. Vermutlich wäre er für immer bei ihnen geblieben, doch als der nahende Krieg seine Schatten voraus warf, konnte und wollte er seinen Bruder nicht alleine lassen. In ihnen floss dasselbe Blut und Blut war eben doch dicker als Erde und Wasser. Doch bevor Shutul Abschied von seinem Stück Welt nahm, bat er die Drachen darum, seine Kinder zu beschützen und ihnen kein Leid anzutun und die Drachen versprachen ihm, ihnen nicht zu schaden, solange sie sich an die Regeln hielten. Shutul vertraute ihnen, so hatte ein Drache bisher doch nie sein Versprechen gebrochen. Aber es gab noch eine letzte, persönliche Bitte, welche er an die Drachen richtete. Sie sollten das Land mit ihren heißen Feuern vom Rest der Welt trennen, auf dass der Krieg sie nie erreichen könne. Die Drachen erfüllten Shutul diese Bitte, auch wenn es für sie bedeutete von ihren Freunden und Familien, welche über die ganze Welt verteilt lebten, Abschied nehmen zu müssen. Aber die Hoffnung, sie eines Tages wieder zu sehen, würde in ihren Herzen weiterleben.
Lange sah Shutul seinem kleinen Paradies hinterher, wie es sich immer weiter über das Meer hinweg entfernte, bevor er es hinter einer undurchdringlichen Wand aus Dampf und Nebel vor aller Augen verbarg.
Es war an einem Tag gewesen, an dem wieder einmal niemand seine Hilfe hatte annehmen wollen, als Shutul auf dem Boden der Welt saß und den Entschluss fasste, dass wenn er niemanden bei seinen Schöpfungen helfen durfte, er einfach seine eigene Schöpfung erschaffen würde. Es würde ja niemand mitbekommen, denn hier her verirrte sich ja niemals jemand der anderen. Also begann er Erde mit Wasser zu vermischen und daraus ein Lebewesen zu formen und ihm am Ende Leben einzuhauchen. Seine Schöpfungen waren beinahe so groß wie die Bäume selbst, aber darüber machte sich Shutul keine Gedanken. Es waren nur 4 Wesen, die er auf diese Art und Weise erschuf, so mahnte ihn doch der nahende Sonnenuntergang dazu den langen Heimweg anzutreten, ehe man ihn vielleicht doch vermissen würde.
Am nächsten Tag fragte Shutul die anderen Schöpfer gar nicht erst, ob sie seine Hilfe bräuchten, sondern eilte schnellen Schrittes nach Andrath Amlug um nach seinen Schöpfungen zu sehen. Doch er fand sie dort nicht vor. Egal welchen Stein er umdrehte, egal in welchen Winkel er blickte und gleich in welcher Höhle er nachsah, sie waren einfach nicht aufzufinden. Also wandte er sich an die Drachen. Sie lebten hier und sie würden doch gewiss wissen, was in der Nacht vorgefallen war. Die ersten Drachen die er fragte, ignorierten ihn allerdings. Auch die nächsten Drachen wollten nicht so recht mit der Sprache heraus rücken. Erst als er den Ältesten unter ihnen fragte, erhielt er seine Antwort. Der Drache erzählte Shutul, dass seine Kinder den seinigen zum Opfer gefallen waren. Sie seien so groß gewesen und wären eine schmackhafte Abwechslung zu der Kost gewesen, die seine Kinder sonst in diesem Teil der Welt verspeisten. Im ersten Moment war Shutul wütend auf die Drachen gewesen, dass sie einfach so seine Schöpfung innerhalb von einer Nacht zerstört hatten. Doch dann erinnerte er sich, dass dies der Lauf der Dinge war und dieser nicht zu ändern war. Die Natur gab und die Natur nahm. Aber nur weil seine erste Schöpfung jetzt in den Mägen von Drachen ruhte, bedeutete dies für Shutul nicht, dass er es nicht ein weiteres Mal probieren konnte.
Wieder formte er aus Wasser und Erde neue Lebewesen, doch dieses Mal hauchte er ihnen nicht sofort neues Leben ein. Er betrachtete sein Werk und begann zu überlegen. Würde er sie so belassen, wären sie zwar kleiner als sein erstes Werk, aber noch immer groß genug um von den Drachen sofort erblickt zu werden und auch viel zu groß um in den Höhlen Schutz zu suchen. Also mussten sie ganz eindeutig kleiner werden. Allerdings hatte nicht mehr die Lust noch einmal ganz von vorne zu beginnen und nahm demnach nur sein Werk in die Hände und drückte es zusammen, bis sie von der Größe her den meisten Höhleneingänge entsprach. Dass sein Werk dabei in die Breite ging entging ihm dabei nicht, aber es störte ihn auch nicht weiter. Wichtig war ihm nur, dass sie nun eine Größe besaßen, die ihnen erlaubte in den Höhlen Schutz zu suchen. Erneut hauchte er seiner Schöpfung Leben ein und erfreute sich über ihr Erwachen.
Er erfreute sich über ihre ersten unbeholfenen Schritte und über ihre ersten, durchaus unverständlichen Laute, die sie von sich gaben. So also würde sich Kiralsu fühlen, wenn seine geliebte Frau ihr erstes gemeinsames Kind auf die Welt bringen würde.
Im Laufe der Zeit brachte Shutul seinen Kindern alles bei, was er selbst wusste. Er lehrte sie zu sprechen, er lehrte sie Erze und kostbare Funkelsteine zu finden und abzubauen und er lehrte sie, wie man diese verarbeiten konnte. Er war es, der ihnen dabei half, den Grundstein für ihre zukünftige Entwicklung zu legen. Vermutlich wäre er für immer bei ihnen geblieben, doch als der nahende Krieg seine Schatten voraus warf, konnte und wollte er seinen Bruder nicht alleine lassen. In ihnen floss dasselbe Blut und Blut war eben doch dicker als Erde und Wasser. Doch bevor Shutul Abschied von seinem Stück Welt nahm, bat er die Drachen darum, seine Kinder zu beschützen und ihnen kein Leid anzutun und die Drachen versprachen ihm, ihnen nicht zu schaden, solange sie sich an die Regeln hielten. Shutul vertraute ihnen, so hatte ein Drache bisher doch nie sein Versprechen gebrochen. Aber es gab noch eine letzte, persönliche Bitte, welche er an die Drachen richtete. Sie sollten das Land mit ihren heißen Feuern vom Rest der Welt trennen, auf dass der Krieg sie nie erreichen könne. Die Drachen erfüllten Shutul diese Bitte, auch wenn es für sie bedeutete von ihren Freunden und Familien, welche über die ganze Welt verteilt lebten, Abschied nehmen zu müssen. Aber die Hoffnung, sie eines Tages wieder zu sehen, würde in ihren Herzen weiterleben.
Lange sah Shutul seinem kleinen Paradies hinterher, wie es sich immer weiter über das Meer hinweg entfernte, bevor er es hinter einer undurchdringlichen Wand aus Dampf und Nebel vor aller Augen verbarg.

